Lebensgefahr beim Baden in Rhein und Baggerseen – DRK Wasserwacht warnt vor gefährlichem Leichtsinn bei sommerlichen Temperaturen
Sommer, Sonne, Lebensgefahr? Mit steigenden Temperaturen wächst die Lust aufs kühle Nass – doch Baden in Rhein oder Baggersee kann tödlich enden. Die DRK Wasserwacht am Niederrhein warnt eindringlich vor den oft unterschätzten Gefahren heimischer Gewässer und gibt lebenswichtige Baderegeln. Warum auch geübte Schwimmer nicht sicher sind – und was jeder tun kann, um einen Sommertag nicht im Unglück enden zu lassen.

Der Sommer steht vor der Tür, die Temperaturen steigen – und mit ihnen die Sehnsucht nach einer kühlen Erfrischung. Was liegt da näher, als sich in Rhein oder Baggersee zu stürzen? Doch genau das kann schnell lebensgefährlich werden. Die Wasserwacht im DRK Kreisverband Niederrhein appelliert eindringlich an alle Mitmenschen, beim Baden verantwortungsvoll und vorbildlich zu handeln – und warnt vor tödlichen Gefahren in unseren heimischen Gewässern.
Der Rhein: Trügerische Idylle mit starker Strömung
Auf den ersten Blick wirkt der Rhein ruhig und einladend. Doch unter der Oberfläche lauert eine unberechenbare Kraft. „Was viele unterschätzen: Der Rhein ist kein Badesee. Seine Strömung ist stark, wechselhaft – und absolut gnadenlos“, warnt Klaus Püttmann, Leiter der Wasserwacht. „In den letzten Jahren mussten wir leider mehrmals zu Rettungseinsätzen ausrücken. In allen Fällen hätten die Unfälle mit etwas mehr Vorsicht vermieden werden können.“ Selbst in Ufernähe kann die Strömung Schwimmer mitreißen. Strudel, Wellen durch vorbeifahrende Schiffe und abrutschende Böschungen machen das Baden hochriskant – selbst für gute Schwimmer.
Auch Baggerseen sind keine Spielwiesen
Neben dem Rhein locken auch zahlreiche Baggerseen in der Region. Doch auch hier gilt: Wenn das Gewässer nicht ausdrücklich zum Baden freigegeben ist, ist Vorsicht geboten. „Die vermeintlich idyllischen Seen können zur Falle werden“, erklärt der Technische Leiter der Wasserwacht Dr. Christian Vorstius. „Steil abfallende Ufer, schlammiger Grund, plötzliche Kälte im Wasser – das alles sind Gefahren, die oft unterschätzt werden.“ Zudem fehlt an inoffiziellen Badestellen meist jegliche Infrastruktur: keine Rettungsschwimmer, keine Markierungen, keine Notrufeinrichtung. Wer hier in Not gerät, ist auf sich allein gestellt – mit oft tragischen Folgen.
DRK Wasserwacht gibt Tipps für sicheres Badevergnügen
Damit der Badespaß nicht im Albtraum endet, gibt die Wasserwacht klare Empfehlungen:
- Rhein und nicht freigegebene Gewässer meiden! Auch wenn’s heiß ist – der Sprung ins Unbekannte kann tödlich enden.
- Nur an bewachten Badestellen schwimmen. Dort sind Profis zur Stelle, wenn etwas passiert.
- Kinder nie unbeaufsichtigt lassen. Ein Augenblick genügt – und es ist zu spät.
- Nichtschwimmer sollen auf Luftmatratzen oder Schwimmtiere verzichten. Sie geben trügerische Sicherheit und treiben schnell ab.
- Kein Alkohol beim Baden. Er verlangsamt Reaktionen und trübt das Urteilsvermögen.
- Im Notfall sofort 112 wählen. Und Hilfe leisten – ohne sich selbst zu gefährden.
„Ein Sommertag soll mit Lachen enden – nicht mit Blaulicht.“
„Wir wünschen allen einen wunderschönen Sommer“, sagt der Präsident des DRK Kreisverbandes Niederrhein Jan Höpfner. „Aber bitte: Hören Sie auf die Warnungen unserer Wasserwacht. Der schönste Tag kann sonst schnell zur Tragödie werden. Wer sich schützt, schützt auch andere.“
Die Wasserwacht des DRK ist in den kommenden Wochen mit wachen Augen und einsatzbereiten Teams unterwegs – in der Hoffnung, möglichst nicht gebraucht zu werden.